06.10.2021Medienmitteilungen, Tafelfrüchte

Sommerfruchtsaison fiel ins Wasser

Der Schweizer Obstverband blickt auf eine herausfordernde Sommerfrüchtesaison zurück. Der Frühjahrsfrost und die mit Hagel begleiteten Unwetter im Sommer richteten an den Obstkulturen Schäden in zweistelliger Millionenhöhe an. Dementsprechend ernüchternd fällt die Bilanz aus. Eine Konstante ist indes der Beerenanbau, der dank den modernen Anbaumethoden dem Wetter trotzte.

Es war kein gutes Jahr für den Schweizer Obstbau. Der kalte April/Mai mit zahlreichen Frostnächten, der regenreiche Sommer und die Unwetter mit Hagelschäden führten zu einer ernüchternden Bilanz. Während die Kirschenernte mit rund 1500 Tonnen (72 % des Fünfjahresmittel) noch ansehnlich war, waren die Erträge für Zwetschgen (1300 Tonnen, 40 % des Fünfjahresmittel) und Aprikosen (2200 Tonnen, 35 % des Fünfjahresmittel) miserabel. Die Unwetter beschädigten nicht nur die Früchte und Bäume, sondern auch ganze Infrastrukturen. Dies führte zu Schäden in zweistelliger Millionenhöhe.

Obstbau auf moderne Produktion angewiesen
Erfreulicher sieht die Lage bei den Beeren aus. Sowohl bei den Erdbeeren als auch den marktrelevanten Strauchbeeren (Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren) entsprach die Ernte dem Mittel der letzten fünf Jahre. Der Grund ist simpel: Ein grosser Teil der Beerenkulturen werden in modernen Anlagen unter Folientunnels angebaut. Der Witterungsschutz war denn auch ein gewichtiger Grund, dass überhaupt Kirschen und Zwetschgen geerntet werden konnten. Der Schweizer Obstverband fordert daher im Rahmen der Revision des Raumplanungsgesetzes, dass die Erstellung von modernen Obstbauanlagen erleichtert wird.

Ohne Schutz der Kulturen geht es nicht
Der Schweizer Obstverband unterstützt die Reduktion der Risiken von Pflanzenschutzmitteln und arbeitet zusammen mit dem Handel mit Hochdruck an der neuen nationalen Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte», die gar über die Anforderungen des Massnahmenplans «Sauberes Wasser» geht. Das nasse Frühjahr und der regenreiche Sommer zeigten aber die Grenzen einer Reduktion von Pflanzenschutzmitteln auf. Die Krankheitsentwicklung war aussergewöhnlich stark. Ohne gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wäre bei Kirschen und Zwetschgen wohl ein Totalausfall entstanden. Gerade im Bereich der Zwetschgen zeigte sich, dass die Wirkstoffpalette schon jetzt gefährlich eingeschränkt ist und entsprechende Mittel zum wirkungsvollen Schutz der Kulturen fehlen.

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