27.02.2024Forschung und Entwicklung

UV-C-Roboter gegen Mehltau in Erdbeeren

Er fährt nachts unbeaufsichtigt durch die Folienhäuser und behandelt die Erdbeerpflanzen mit UV-C-Strahlen. Agroscope testet im Rahmen des Kompetenznetzwerks Obst und Beeren einen innovativen Roboter bei einem Produzenten in der Ostschweiz. Er könnte eine interessante Alternative zu Pflanzenschutzmitteln sein.

Seit kurzem gibt es UV-C-Strahlen emittierende Roboter auf dem Markt zur Bekämpfung von Mehltau. Agroscope testet ein Modell der niederländischen Firma Octiva in Erdbeerkulturen im Rahmen eines Projekts des Kompetenznetzwerks Obst und Beeren (einer Partnerschaft zwischen Agroscope und dem Schweizer Obstverband). Das Modell «Lumion» ist mit Luftreifen ausgestattet, was einen Einsatz auch in Folienhäusern ermöglicht, die nicht mit Schienen ausgerüstet sind. Das in der Schweiz einzigartige Modell befindet sich derzeit in der Testphase bei einem Beerenproduzenten.

Selbstfahrende nächtliche Behandlungen

Die Wirksamkeit von «Lumion» wird in der Saison 2024 mit jeweils zwei bis drei Durchgängen pro Woche getestet, je nach Mehltaubefall. Dieser steigt in der Regel gegen Ende der Saison an. Die Durchgänge erfordern kein menschliches Eingreifen und finden nachts statt, wodurch die Wirksamkeit der UV-C-Strahlen erhöht wird. Der Roboter behandelt pro Nacht eine Fläche von 1 Hektare. Die Wirksamkeit des Roboters wird im Vergleich zu unbehandelten Parzellen und Parzellen, die mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, analysiert. Wenn der Versuch wie geplant läuft, kann dieses Verfahren, das keine Rückstände auf den Früchten hinterlässt, als Alternative zu Pflanzenschutzmitteln empfohlen werden. Andere Modelle dieses Roboters lassen sich auch zur Bekämpfung von Mehltau an Tomaten und Gurken einsetzen.

Echter Mehltau, die Hauptkrankheit bei Erdbeeren im Gewächshaus

Der Echte Mehltau gilt als Hauptkrankheit in Erdbeerkulturen in Folienhäusern. Er entwickelt sich auch bei geringer Feuchtigkeit. Der Befallsdruck nimmt im Laufe der Saison zu. Aufgrund des regelmässigen Beerenpflückens alle zwei Tage können die meisten Fungizide aufgrund der Wartezeit zwischen Behandlung und Ernte nicht eingesetzt werden. Produkte, die keine Rückstände hinterlassen wie zum Beispiel Kaliumbikarbonat, müssen mindestens einmal wöchentlich angewendet werden.

Quelle: Vincent Michel, Agroscope

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