Obstfachfrau / Obstfachmann
Die Natur gibt im Obstbau den Rhythmus vor. Der Beruf von Obstfachleuten ist daher vielseitig und verantwortungsvoll. Je nach Witterung und Jahreszeit steht die Düngung der Böden, die Bewässerung oder das Pflanzen von Jungbäumen und natürlich die Ernte der Früchte im Mittelpunkt. Obstfachleute arbeiten in und mit der Natur und mit modernsten Maschinen und Geräten: Die Bedienung von Erntegeräten, Hebebühnen und Sortieranlagen gehört ebenso zur täglichen Arbeit wie das Steuern von Obstbautraktoren. So bewirtschaften Obstfachleute grosse Obst- und Beerenanlagen. Und sie ernten, lagern und verkaufen die Früchte, sobald sie reif sind.
Ausgebildete Obstfachleute sind rar und die Nachfrage auf dem Markt ist gross – überall wo spezialisiertes Fachwissen gefragt ist, werden Obstfachleute gesucht. Einen eigenen Betrieb zu haben ist keine Voraussetzung für den vielseitigen Beruf.
Über die Ausbildung Obstfachmann / Obstfachfrau
Dauer der Lehre: 3 Jahre
Praktische Ausbildung: auf einem Obstbaubetrieb
Theoretische Ausbildung: Strickhof Lindau (ZH); Châteauneuf Sion (VS)
In der Ausbildung vermittelte Fachkompetenzen:
- Pflegen des Kulturlandes
- Anbauen von Obstkulturen
- Pflegen von Obstkulturen
- Ernten und Vermarkten von Obst
- Früchte ernten
- Produkte lagern und verarbeiten
- Einsetzen und warten von Maschinen und technischen Anlagen
- Organisieren und Kommunizieren im Betriebsumfeld
Abschluss: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis Obstfachmann / Obstfachfrau
Berufspraktische Ausbildung: Es besteht die Möglichkeit, eine zweijährige berufspraktische Ausbildung mit eidgenössischem Berufsattest EBA abzuschliessen.
Bio-Pflanzenbau: Die Ausbildung kann auch mit dem Schwerpunkt Bio-Landbau gemacht werden. Dazu muss man mehr als die halbe Lehrzeit auf einem Biobetrieb verbringen. Der Unterricht ist unabhängig von der Anbaumethode für alle Lernenden identisch.
Anforderungsprofil
- Obligatorische Schule abgeschlossen
- Traktorenprüfung (empfohlen)
Von Vorteil
- Freude an der Arbeit im Freien
- Robuste körperliche Verfassung
- Ausdauer und Zielstrebigkeit
- Gute Beobachtungsgabe für Naturabläufe
- Technisches Verständnis für Maschinen und Geräte
- Handwerkliches Geschick
- Verantwortungsbewusstsein
Verkürzung der Lehre (Zweitausbildung)
- Mit einem landwirtschaftlichen Berufsattest (EBA), mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) eines anderen Berufs oder mit einem Maturitätsabschluss verkürzt sich die Ausbildung zur/zum Obstfachfrau / Obstfachmann EFZ in der Regel auf zwei Jahre.
- Mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) eines anderen landwirtschaftlichen Berufs (Gemüsegärtner EFZ, Geflügelfachmann EFZ, Landwirt EFZ, Weintechnologe EFZ, Winzer EFZ) kann sich die Ausbildung zur/zum Obstfachfrau / Obstfachmann EFZ auf ein Jahr verkürzen.
- Wenn Sie mindestens 22 Jahre alt sind und bereits fünf Jahre Berufspraxis vorweisen können – davon 3 Jahre in der Landwirtschaft – haben Sie auch die Möglichkeit, die Ausbildung berufsbegleitend während zwei Jahren zu absolvieren (Art. 32 Berufsbildungsverordnung)
Berufliche Perspektiven
Mit einer Ausbildung zum Obstfachmann /-fachfrau stehen viele Türen offen.
Mögliche Berufe und Perspektiven
- Betriebsleiter/in
- Obstbauberater/in
- Kulturchef/in, zuständig für einen ganzen Anbaubereich
- Maschinist/in
- Forscher/in im Obst- und Beerenanbau
- Vorarbeiter/in auf einen Obst-/Beerenbaubetrieb
- Produktionsleiter/in in einem Verarbeitungsbetrieb
- Agrokaufmann/frau
- Ein- oder Verkaufsleiter/in in einem Handelsbetrieb
- Abteilungsleiter/in in einem Früchtelager/Abpackbetrieb
- Montageleiter/in im Bereich Witterungsschutz, Bewässerungs- oder Kühlsysteme
Weiterbildungsmöglichkeiten
- Kurse: Diverse Angebote der Berufsschule Strickhof, der Fachhochschulen sowie der kantonalen Fachstellen und Landwirtschaftsschulen.
- Verkürzte Grundbildung: Nach Abschluss der Grundbildung kann eine verkürzte, einjährige Grundbildung in einem anderen landwirtschaftlichen Beruf absolviert werden.
- Berufsprüfung (BP): Betriebsleiter/-in Obstbau oder Landwirtschaft mit eidg. Fachausweis oder eine andere Berufsprüfung im Berufsfeld Landwirtschaft.
- Höhere Fachprüfung (HFP): Obstbaumeister/-in, Meisterlandwirt/-in oder eine andere höhere Fachprüfung im Berufsfeld Landwirtschaft.
- Höhere Fachschule: dipl. Agro-Techniker/-in HF, dipl. Agro-Kaufmann/-frau HF.
- Fachhochschule: Bachelor of Science (FH) in Agronomie, Bachelor of Science (FH) in Umweltingenieurwesen (z. B. Vertiefung in biologischer Landwirtschaft und Hortikultur). Je nach Fachhochschule gelten unterschiedliche Zulassungsbedingungen.
Möchten Sie vertiefte Informationen zur Berufslehre als Obstfachmann bzw. Obstfachfrau oder suchen Sie einen Schnupper- oder Ausbildungsbetrieb?
Lisa Maddalena hilft Ihnen gerne weiter.